Otto der Große und das Römische Reich – Kaisertum von der Antike zum Mittelalter

Im Jahr 2012 jährt sich zum 1100. Mal der Geburtstag Kaiser Ottos des Großen und zum 1050. Mal seine Kaiserkrönung. Das Kulturhistorische Museum Magdeburg zeigt aus diesem Anlass in einer großen Sonderausstellung vom 27. August bis
9. Dezember 2012
die faszinierende Entwicklung des Kaisertums von der Antike bis zu Otto dem Großen.

Mit Caesar und Augustus entstand in der römischen Antike die Herrschaftsidee des Kaisertums, die im Römischen Imperium seit Konstantin mehr und mehr vom Christentum geprägt wurde. Ab dem 6. Jahrhundert blieb das römische Kaisertum auf das östliche Mittelmeergebiet, das Byzantinische Kaiserreich, beschränkt.

Als im Jahr 800 der Papst in Rom den fränkischen König Karl den Großen zum Kaiser krönte, wurde das weströmische Kaisertum mit einem Herrscher erneuert, dessen Machtbasis nördlich der Alpen lag. Otto der Große, der seit seiner Kaiserkrönung 962 in seinem Siegel die Bezeichnung »Otto Imperator« führte, verankerte das Kaisertum endgültig im Norden.

„Die Zusammenschau von Antike und Mittelalter wird neue, auch ungewohnte kulturelle Perspektiven und Linien eröffnen, die einem solchen Vorhaben in einer wachsenden Zahl kulturhistorischer Präsentationen einen herausragenden Ort verleihen.“

Prof. Dr. Bernd Schneidmüller
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.otto2012.de/ausstellung.htm

DFG-Projekt: Digitale Präsentation der Archivalien und virtuelle Rekonstruktion der Bestände des Historischen Archivs der Stadt Köln

Die Abteilung für Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft ist seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März 2009 sehr aktiv an dessen Wiederaufbau beteiligt. Das gemeinsam mit „prometheus“ gegründete Digitale Historische Archiv Köln (www.historischesarchivkoeln.de), das in Kooperation mit dem Stadtarchiv betrieben wird, ist mittlerweile zentraler Bestandteil des Wiederaufbau- und Nutzungskonzepts des Archivs.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat nun einen Projektantrag zum Ausbau des Digitalen Historischen Archivs Köln im Umfang von 511.000 Euro bewilligt. Das Projekt mit dem Titel „Das digitale Historische Archiv Köln. Digitale Präsentation der Archivalien und virtuelle Rekonstruktion der Bestände des Historischen Archivs der Stadt Köln“ läuft in der Förderlinie „Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme“. Die Bewilligung ermöglicht in den kommenden zwei Jahren den Ausbau des Digitalen Historischen Archivs Köln zu einer virtuellen Forschungsplattform. Hierzu gehört die Optimierung und Weiterentwicklung des Digitalen Lesesaals zur Online-Präsentation der Kölner Archivalien, die Bereitstellung digitaler Arbeitsplätze zur individuellen Arbeitsorganisation bei der Forschung an den Kölner Beständen sowie schließlich die Einrichtung einer Rekonstruktions-Werkstatt zur Identifizierung des beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs verunordneten Schriftguts.

Für weitere Informationen steht Ihnen gerne Dr. Andreas Rutz zur Verfügung.

Kontakt:

Dr. Andreas Rutz
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Geschichtswissenschaft
Abt. für Rheinische Landesgeschichte
Am Hofgarten 22
D-53113 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 739766
E-Mail: andreas.rutz@uni-bonn.de

http://www.landesgeschichte.uni-bonn.de

Die Ordnung des Wissens – der mittelalterliche Wissenskosmos

Unter dem Titel „Die Ordnung des Wissens – der mittelalterliche Wissenskosmos“ findet vom 05.08.2012-18.08.2012 der 37. Internationale Wolfenbütteler Sommerkurs statt.

Die Ordnung von Wissen hat eine lange historische Tradition und gleichermaßen das Bewusstsein über die Wirkmächtigkeit, die der ‚richtigen‘ Ordnung von Wissen zukam. Wissensordnungen sind aber keinesfalls statisch, sondern eng mit der jeweiligen Gesellschaft verbunden, weil die Bücher und das in ihnen gespeicherte Wissen erst durch den gesellschaftlichen und kulturellen Kontext ihre Bedeutung erhalten. Er bestimmt letztlich, welches Wissen für wichtig und wissenswert gehalten wurde. Wesentlicher Teil der Ordnung ist die Hierarchisierung von Wissen, wodurch theologisches, philosophisches, literarisches oder naturkundliches Wissen zueinander in Beziehung gesetzt wird.

Im Sommerkurs werden wir versuchen, die mittelalterliche Wissensordnung in verschiedenen Medien, in Buch und Bild, zu fassen, zu beschreiben und zu verstehen – in Diagrammen, in der Anordnung des Wissens in Enzyklopädien und anhand von Bibliotheksinventaren im Aufbau mittelalterlicher Bibliotheken. Der Aufbau von Kloster- und Gelehrtenbibliotheken stand grundsätzlich in Beziehung zur Ordnung und Bewertung von Wissen in der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie rekurrierte letztlich auf eine objektiv gedachte Ordnung der Welt, als deren hierarchisches Haupt Gott verstanden wurde, weshalb in der Wissensordnung die Theologie als Disziplin der Gotteserkenntnis an der Spitze stand. Diese prinzipielle hierarchische Ordnung, der mittelalterliche Wissenskosmos, spiegelt sich deshalb im Aufbau der klösterlichen bzw. geistlichen Bibliotheken ebenso wider wie im universitären curriculum des Artes-, Philosophie- und Theologiestudiums. In welcher Beziehung stehen die verschiedenen Entwürfe der Wissensordnung in Enzyklopädien oder Diagrammen zueinander, welche konkurrierenden Ordnungen von Wissen lassen sich erkennen? (weitere Informationen / english version)

Die Ausschreibung richtet sich an Studierende aus dem In- und Ausland, die ihre Abschluss- oder Doktorarbeiten verfassen. Arbeitssprachen sind Deutsch und Englisch.
Die formlosen Bewerbungen sollen neben einem Anschreiben mit der Begründung des Interesses an der Teilnahme einen Lebenslauf enthalten, der Bildungsweg und wissenschaftliche Arbeit beschreibt. Außerdem benötigen wir die Adresse einer Hochschullehrerin/eines Hochschullehrers, die/der bereit wäre, auf Anfrage eine Empfehlung zu schreiben. Bewerbungsschluss ist der 15. Februar 2012. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungen vorzugsweise per E-Mail an:

forschung@hab.de

bzw.

Dr. Volker Bauer
Herzog August Bibliothek
Postfach 13 64
D-38299 Wolfenbüttel
Fax-Nr.: +49 5331-808 266.