Internationaler Workshop: Heilsökonomie und Exklusivität: der Ablass zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert

Ort: Wuppertal
Datum: 26. und 27. Februar 2015
Veranstaltungsort: Gaußstr. 20, 42097 Wuppertal, Campus Grifflenberg, Seminarraum K1 (Gebäude K, Ebene 12, Raum 23)
Veranstalter: Bergische Universität Wuppertal – Historisches Seminar – Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte
Url: http://www.termine.uniwuppertal.de/index.php?id=3&tx_cal_controller%5Bview%5D=event&tx_cal_controller%5Btype%5D=tx_cal_phpicalendar&tx_cal_controller%5Buid%5D=3000&tx_cal_controller%5Byear%5D=2015&tx_cal_controller%5Bmonth%5D=02&tx_cal_controller%5Bday%5D=26&cHash=32c2fb71aa0abe2d4706f3509fe4fc0e

Angesichts des 500. Jahrestages des Ausbruches der Reformation häufen sich europaweit die Initiativen für ein besseres Verständnis eines der wichtigsten Ereignisse der Geschichte Europas. Der Streit um die damalige Ablasspraxis gilt bekanntlich als den Auslöser der reformatorischen Tätigkeit Martin Luthers. Als aber der Eislebener Augustinermönch seine 95 Thesen verfasste (1517), stellte der Ablass seit mehr als zwei Jahrhunderten eine der erfolgreichsten Komponenten kirchlicher Frömmigkeit dar: Die Wurzeln dieses Erfolges lassen sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen, als zunehmende Elemente von Verrechtlichung und Hierarchisierung die katholische Kirche durchdrangen und das Ablassinstitut sich als eine besonders zeitgemäße Frömmigkeitspraxis erwies.

Im Gegensatz zur weiteren Entwicklung hat die Geschichtswissenschaft die ursprüngliche Phase erstaunlicherweise vernachlässigt. Das Symposium will daher mit Hilfe einer interdisziplinären Herangehensweise aus der Perspektive der Geschichte, Theologie, Kanonistik und Kirchengeschichte einen Beitrag zum Verständnis dieses epochalen Phänomens liefern. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht insbesondere die Wechselwirkung zwischen der Entfaltung des Ablassinstituts im 13. Jahrhundert und der Durchsetzung einer hierarchischen und exklusiven Heilsökonomie.

Programm:
Donnerstag 26. Februar
15.00 Uhr Grußworte und Einführung
15.30 Uhr Prof. Dr. Martin Ohst (Bergische Universität Wuppertal): Unklarheiten des Anfangs – Die Anfänge des Ablasses
16.15 Uhr Prof. Dr. Maria Pia Alberzoni (Università Cattolica Milano): Die neue Pastoral der Kirche nach dem vierten Laterankonzil
17.00 Uhr Kaffeepause
17.30 Uhr Alexander Wolny (Universität Heidelberg): Die Quantifizierung von Frömmigkeit. Kumulierung und Wertung in der Ablasspraxis des 13. Jahrhunderts
18.15 Uhr Prof. Dr. Jochen Johrendt (Bergische Universität Wuppertal): Der Ablass für römische Kirchen als Mittel der Distinktion

Freitag 27. Februar
09.00 Uhr Étienne Doublier (Bergische Universität Wuppertal): Der Umschwung in der Seelenheilsauffassung am Beispiel der Laienbruderschaften
09.45 Uhr Dr. Lukas Wolfinger (Universität Göttingen): Der Ablass in fürstlicher Politik und Heilsökonomie
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Dr. Jan Hrdina (Archiv der Hauptstadt Prag): Wallfahrt, Ablass und Konkurenz im vorhussitischen Prag
12.00 Uhr Ende

Kontakt:
Étienne Doublier
Gaußstr. 20
42097 Wuppertal
Email: doublier@uni-wuppertal.de