Aktuelles aus dem Mediävistenverband
Ausschreibung: Sommerkurs „Inschrift – Handschrift – Buchdruck. Medien der Schriftkultur im späten Mittelalter“
Ausschreibung: Sommerkurs „Inschrift – Handschrift – Buchdruck. Medien der Schriftkultur im späten Mittelalter“, Greifswald, 19.–23.6.2023
Im Juni bietet das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald wieder einen interdisziplinären Sommerkurs an, in dem fächerübergreifend anwendbare Kenntnisse für die Arbeit mit spätmittelalterlichen Inschriften, Handschriften und Inkunabeln vermitteln werden. Er versteht sich als Angebot für Studierende und Doktorand*innen, die beabsichtigen, sich im Rahmen einer Master- bzw. Staatsexamensarbeit oder einer Dissertation mit diesen Medien zu befassen.
Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 17. März 2023. Mehr Informationen finden Sie hier.
Symposium 2023 "Normen und Ideale"
Das letzte Symposium „Normen und Ideale“ fand vom 5. bis 8. März 2023 in Würzburg statt. Informationen finden sich unter: <http://www.romanistik.uni-wuerzburg.de/mvsymposium2023>
Zeitschrift "Das Mittelalter" erschienen: Die Materialität von Kredit
„Das Mittelalter“ 2022 · Band 27 · Heft 2 ist online und im Buchhandel erschienen: „Die Materialität von Kredit. Sachüberlieferungen mittelalterlicher Schuld- und Kreditbeziehungen“, herausgegeben von Stephan Nicolussi-Köhler, Tanja Skambraks und Sebastian Steinbach. Die Online-Ausgabe des Themenheftes finden Sie hier.
Förderung von Wissenschaftler*innen in einer frühen Karrierephase - Call for Projects
Der Mediävistenverband ist eine Plattform der interdisziplinär ausgerichteten Mediävistik. Zu seinen zentralen Anliegen gehören die Vernetzung und Förderung von Wissenschaftler*innen in frühen Phasen ihrer wissenschaftlichen Karriere. Dazu zählt die Ermöglichung von Anschubfinanzierungen für interdisziplinäre mediävistische Projekte in Höhe von bis zu 1500 €.
Die Anschubfinanzierung ist offen und flexibel und möchte damit die Entwicklung neuer Forschungsideen fördern. Die Projekte sind weder an bestimmte Formate noch an bestimmte Ergebnisse gebunden. Ob Workshops mit Vortragsformat, Podiumsdiskussionen, Treffen zur Planung von interdisziplinärer Forschung (z. B. mit dem Ziel der Beantragung eines wissenschaftlichen Netzwerks oder der Planung eines Themenhefts der Zeitschrift), Onlineprojekte oder anderes – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Mit den zweijährigen Symposien, der Zeitschrift „Das Mittelalter“ und der Reihe „Das Mittelalter. Beihefte“ (MABH) bietet der Mediävistenverband – wenn gewünscht – Möglichkeiten der Präsentation und Publikation von Ergebnissen der Projekte.
Projekte können jeweils bis zum 1. April und 1. Oktober des Jahres eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
CfP Zeitschrift "Das Mittelalter"!
Den aktuellen Call for Papers für das Heft 1/2024 der Zeitschrift „Das Mittelalter“ zum Thema „Verschränkte Welt. Medien, Modelle und Diskurse mittelalterlicher Meteorologie“ finden Sie hier. Bewerbungsschluss ist der 15.11.2022.
Nachruf
Der Mediävistenverband trauert um sein Ehrenmitglied Prof. Dr. Ursula Schaefer, die am 7. Juni 2022 in Freiburg verstarb. Ursula Schaefer studierte ab 1966 in an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die Fächer Anglistik, Germanistik und Politische Wissenschaften und war nach Ablegung ihres Staatsexamens (1971) für mehr als zwei Jahrzehnte Wissenschaftliche Angestellte am Englischen Seminar. 1976 promovierte sie zu einem Thema in der mediävistischen Literaturwissenschaft (Höfisch-ritterliche Dichtung und sozialhistorische Realität: Literatursoziologische Studien zum Verhältnis von Adelsstruktur, Ritterideal und Dichtung bei Geoffrey Chaucer, publiziert 1977). In ihrer Lehre, und zunehmend auch in ihrer Forschung, deckte sie in der Folge ebenfalls breite Bereiche der diachronen und synchronen englischen Sprachwissenschaft ab. Generationen von Studierenden respektierten ihren unbestechlichen Sinn für wissenschaftliche Qualität, profitierten von ihrer außerordentlichen didaktischen Begabung und schätzten sie für ihre Zugewandtheit. Trotz ihrer enormen Lehrbelastung, die sie allerdings nie als solche empfand, publizierte sie in dieser Zeit regelmäßig, unter anderem gemeinsam mit Lilo Moessner eine erfolgreiche Einführung ins Mittelenglische (Proseminar Mittelenglisch: Lehrbuch mit Texten, Grammatik und Übungen, 1974, 2. Auflage 1987). 1989 habilitierte sie sich mit einer Studie zu Vokalität: Altenglische Dichtung zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit (publiziert 2002). Zu ihren wichtigsten akademischen Lehrern in Freiburg zählten Willi Erzgräber und Herbert Pilch, deren Impulse sie aufnahm und in intellektueller Eigenständigkeit weiterentwickelte. Einen weiteren prägenden Einfluss stellte der Sonderforschungsbereich 321 „Übergange und Spannungsfelder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit“ dar, im Rahmen dessen ihre Habilitation entstand. Die interdisziplinäre Offenheit und kooperative Forschungskultur dieses Verbundes kamen ihrem Temperament entgegen und waren auch die Leitmotive in ihrem Engagement im Mediävistenverband. 1991 wurde sie als Fachvertreterin in den Beirat des Mediävistenverbandes gewählt, wo sie bis 1995 auch das Pressereferat betreute.
1993 folgte sie einem Ruf auf eine Professur für Ältere Englische Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin und stieg 1995 als Vertreterin des nächsten Tagungsorts in das Präsidium des Mediävistenverbandes auf, dem sie danach von 1997 bis 2003 weiterhin als Schatzmeisterin angehörte. Zusammen mit Wilhelm G. Busse erhielt sie 2003 die Ehrenmitgliedschaft für ihre Verdienste und ihren Einsatz für den Mediävistenverband. In der Zwischenzeit hatte Ursula Schaefer 1999 auf einen Lehrstuhl für Englische Sprachwissenschaft an der Technischen Universität Dresden gewechselt. In dieser Zeit festigte sie ihre wissenschaftliche Reputation als eine international führende anglistische Mediävistin. In zahlreichen ihrer Schriften zeigte sie darüber hinaus, wie moderne Ansätze in der Erforschung von Sprachideologien für die Mediävistik nutzbar gemacht werden können, umgekehrt aber auch, wie die gegenwartsbezogene Forschung zu diesen Themen von der Beschäftigung mit dem Mittelalter profitieren kann. Sowohl in Berlin wie auch in Dresden war sie in führender Position in der Hochschulleitung tätig.
Nach ihrer Pensionierung im Jahr 2013 kehrte sie nach Freiburg zurück, wo sie sich in alter Verbundenheit in das Seminar- und Universitätsleben einbrachte. Ihre Lehrveranstaltungen – zu Sprache, Kultur und Literatur der altenglischen Epoche, aber auch zu Sprachideologien der jüngeren Zeit – ergänzten das Lehrprogramm des Seminars und fanden stets regen Anklang bei den Studierenden. In Würdigung ihrer wissenschaftlichen Leistungen und des speziellen Engagements für das Englische Seminar und für die Universität Freiburg ernannte sie der Rektor im Jahr 2017 zur Honorarprofessorin. Im Sommer 2021 konnte sie im informellen Kontext ihr hundertstes Semester als akademische Lehrerin begehen. Auch dem Mediävistenverband blieb sie nach ihrer Emeritierung freundschaftlich verbunden und war seit 2015 bis zu ihrem Ableben als Kassenprüferin tätig. Wir alle werden sie als international anerkannte Wissenschaftlerin und als engagierte und herzliche Kollegin in bester Erinnerung behalten.
Beiheft erschienen - The Past Through Narratology
Mateusz Fafinski / Jakob Riemenschneider (ed.), The Past Through Narratology. New Approaches to Late Antiquity and the Early Middle Ages (MABH 18), Heidelberg 2022.
Die Onlineausgabe finden Sie hier.
Auf Twitter
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Vom 5. bis 7. Mai 2023 findet im ehemaligen Zisterzienserkloster Lehnin die internationale Fachtagung "Landschaftsprägende #Zisterzienserinnen" statt - es wird also #nuntastic! Die Veranstalter*innen bitten um Anmeldung bis 7. April.
Die nächste Gelegenheit zum Austausch mit uns folgt aber schon bald im Rahmen unseres Netzwerktreffens zum Thema "Schnittstelle Mediävistik" in #Salzburg 3./4. April (@mhdbdb) und online: https://bit.ly/3JH6KQu
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