Zwischen Ereignis und Erzählung. Konversion als Medium der Selbstbeschreibung in Mittelalter und Früher Neuzeit

Diese Konferenz findet vom 10.05.2012-12.05.2012 in Berlin statt.

Konversion als Religionsübertritt und Bewusstseinswandel ist im historischen Wandel auf ganz unterschiedliche Art und Weise verstanden worden: Im paulinischen Damaskus-Erlebnis etwa wird sie als jäh und ereignishaft imaginiert, in großen Erzählungen wie den Confessiones des Augustinus wird sie in einen Geschehenszusammenhang gestellt, der Saulus und Paulus, Vorher und Nachher narrativ verbindet.

Die Erfahrung von Überwältigung und Neuperspektivierung kann dabei jeweils anders dargestellt und prozessualisiert werden, wobei das Potential der Konversion, den Status zu wechseln und ein ‚neuer‘ Mensch zu werden, je unterschiedlich performativ wirksam gemacht und damit zu einem Paradigma der Selbstthematisierung und -beschreibung wird. Die Konversion bildet somit eine Schnittstelle, an der Selbst- und Fremdbilder verhandelt und neu definiert werden können.

Aufbauend auf diesen Aspekten der Spannung von Ereignis und Erzählung soll die Tagung ein interdisziplinäres und internationales Forum schaffen, um Konversion in Mittelalter und Früher Neuzeit nicht nur aus interreligiöser Perspektive, sondern insbesondere auch auf der Grundlage eines erweiterten Spektrums an Medien der Konversion (Berichte, Chroniken, Legenden, Spiele und Dramen, bildliche Darstellungen) zu untersuchen.

Weitere Informationen, sowie das Programm der Konferenz finden Sie hier.

Kontakt:

Julia Weitbrecht
SFB 644 Transformationen der Antike
Humboldt-Universität zu Berlin
Mohrenstr. 40/41
10117 Berlin
Tel.: 030- 2093 9725 / 2093 7481
E-Mail: weitbrecht@staff.hu-berlin.de