Der Mediävistenverband, der über 1100 Mitglieder aus den unterschiedlichsten Disziplinen mediävistischer Forschung repräsentiert, schreibt zweijährlich einen Dissertationspreis aus, der mit 2000 € dotiert ist und im März 2023 im Rahmen des Symposiums des Mediävistenverbandes in Würzburg feierlich verliehen wird.
Kriterien
Ausgezeichnet wird eine hervorragende mediävistische Dissertation von interdisziplinärer Bedeutung, die sowohl in der Verbindung unterschiedlicher disziplinärer Ansätze liegen kann als auch in der Anschlussfähigkeit einer disziplinär ausgerichteten Arbeit für mehrere andere Disziplinen. Die Arbeit kann in allen Fächern der Mittelalterforschung entstanden sein. Die Prüfungen im Promotionsverfahren dürfen am Ende der Bewerbungsfrist nicht mehr als 24 Monate zurückliegen.
Die Bewerbungsunterlagen umfassen:
- eine zweiseitige Zusammenfassung der Arbeit in deutscher oder englischer Sprache, in der auch die interdisziplinäre Bedeutung in einer der beiden oben genannten Perspektiven dargelegt wird,
- einen kurzen, stichwortartigen Lebenslauf, sowie
- vollständige Kopien der Gutachten aus dem Promotionsverfahren. Bewerber/innen aus Ländern, in denen im Promotionsverfahren keine schriftlichen Gutachten erstellt werden, werden gebeten, sich für einen möglichen Ersatz direkt mit dem Präsidenten des Mediävistenverbandes, Prof. Dr. Wolfram Drews, in Verbindung zu setzen (w.drews@uni-muenster.de).
Die Dissertation selbst wird gegebenenfalls im Laufe der Begutachtung angefordert. Eingereichte Unterlagen können leider nicht zurückgesandt werden.
Entscheidungsgremium
Die Entscheidung über die Vergabe des Preises trifft der Beirat des Mediävistenverbandes. Ein Anspruch auf die Begründung der Entscheidung besteht nicht; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Weitere Informationen über den Verband und das Symposium in Würzburg sind auf der Homepage verfügbar: www.mediaevistenverband.de
Bewerbungen können, in einer einzigen PDF-Datei zusammengefasst, auf digitalem Weg bis zum 31.05.2022 beim Vizepräsidenten des Mediävistenverbandes eingereicht werden:
Prof. Dr. Matthias Müller
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Kunstgeschichte u. Musikwissenschaft
Abt. Kunstgeschichte
c/o Sekretariat Martina Granaß
E-Mail: granass@uni-mainz.de
Bisherige Preisträger/innen
2023: Jan Glück (LMU München), „Animal homificans. Normativität von Natur und Autorisierung des Politischen in der europäischen Tierepik des Mittelalters“
2021: Anna Jouravel (Halle-Wittenberg), „Die Kniga palomnik des Antonij von Novgorod: Edition, Übersetzung, Kommentar“
2019: Kristina Rzehak (WWU Münster), „Macht und Literatur bei Timuriden und Habsburgern. Politischer Übergang und kulturelle Blüte in den Selbstzeugnissen Baburs und Maximilians I.“
2017: Manolis Ulbricht (FU Berlin), „Coranus Graecus. Die älteste Koranübersetzung in der Ἀνατροπὴ τοῦ Κορανίου des Niketas von Byzanz“
2015: Isabelle Dolezalek (FU Berlin), „Arabic Inscriptions on the Garments of the Norman and Hohenstaufen Kings of Sicily: Contextual Analyses of a Transcultural Motif“
2013: Philippe Cordez (LMU Research Fellow am Institut für Kunstgeschichte der LMU München), „Trésor, mémoire, merveilles. Les objets des églises au Moyen Âge“