Innovationen durch Deuten und Gestalten. Klöster im Mittelalter zwischen Jenseits und Welt

Diese Tagung findet vom 04.10.2012-06.10.2012 in Mainz statt.

Deutung und Gestaltung sind zwei zentrale Felder, auf denen die Klöster des Mittelalters sich mit der Welt auseinandersetzten. Im sozialen und religiösen Wandel des 11. bis 13. Jahrhunderts entwickelten sie dabei eine bislang unerreichte Rationalität der Lebensgestaltung. Es entstanden Modelle jenes gesellschaftlichen wie kulturellen Aufbruchs, aus denen sich die spezifischen Ordnungskonfigurationen der europäischen Moderne ausformten.

Klösterliche Gemeinschaften entwarfen neue Konzepte von kollektiver Willensbildung. Sie vertrauten auf die Geltungskraft von gesatztem Recht und gaben sich erstmals ganz Europa überspannende Verfassungen. Im Wissen um die Grenzen derartiger organisatorischer Regulative verlangten sie zugleich die Verinnerlichung der normativen Verhaltensstrukturen und suchten einen neuen Menschen zu formen, der ebenso von der individuellen Kraft seines Gewissens wie von der bedingungslosen Anerkennung der gemeinschaftlichen Vorgaben geleitet war.

Diese Themenkomplexe sollen im Rahmen der Tagung vor dem Hintergrund des sozialen und religiösen Wandels im Hochmittelalter diskutiert werden (weitere Informationen/Tagungsprogramm).

Kontakt:

PD Dr. Stefan Burkhardt – Dr. Julia Dücker
Historisches Seminar ZEGK
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg
Tel.: 06221543036 oder-37
E-Mail: kloester@adw.uni-heidelberg.de